Albi - Die Stadt aus Backstein
"Albi ist ein Gedicht aus Backstein, wo jede Gasse eine Strophe und jedes Gebäude ein Reim ist." (Unbekannt)
Unsere Reise nach Albi, der bezaubernden Stadt im Süden Frankreichs, war wie ein Schritt zurück in die Zeit, in der Geschichte und Kunst eine harmonische Symbiose eingingen. Schon beim Betreten der Stadt wurden wir von der majestätischen Kathedrale Sainte-Cécile begrüßt, deren imposante Backsteinfassade den Himmel zu berühren schien. Als größte Backsteinkathedrale der Welt erhebt sie sich stolz über die Stadt und beeindruckt mit ihrer südgotischen Architektur.
Der Innenraum der Kathedrale war ebenso atemberaubend. Die Gewölbedecken zierten kunstvolle Gemälde aus dem 16. Jahrhundert, und das monumentale Jüngste Gericht aus dem 15. Jahrhundert ließ uns innehalten und staunen. Besonders beeindruckend fanden wir den Chor mit seinen filigranen Statuen und den reich verzierten Lettner, der den Chorraum vom Rest der Kirche trennt.
Nach diesem spirituellen Erlebnis schlenderten wir durch das Viertel Vieil Alby, die Altstadt von Albi. Die engen Gassen mit ihren mittelalterlichen Fachwerkhäusern erzählten Geschichten aus vergangenen Zeiten. Besonders faszinierte uns das Maison du Vieil Alby, ein typisches Beispiel für die Architektur dieser Epoche. Die kleinen Boutiquen und Cafés luden zum Verweilen ein und gaben uns das Gefühl, in eine andere Welt eingetaucht zu sein.
Ein weiteres Highlight unseres Besuchs war das Musée Toulouse-Lautrec, untergebracht im prächtigen Palais de la Berbie. Dieses Museum beherbergt die größte öffentliche Sammlung des in Albi geborenen Künstlers Henri de Toulouse-Lautrec. Die Ausstellung führte uns durch das Leben und Werk dieses außergewöhnlichen Malers, von seinen frühen Porträts bis hin zu seinen berühmten Plakaten, die das Pariser Nachtleben des 19. Jahrhunderts einfingen.
Natürlich gab es auch einige Aspekte, die weniger positiv waren. Die Popularität Albis als Touristenziel führte dazu, dass einige Orte, insbesondere die Kathedrale und das Museum, sehr gut besucht waren, was manchmal zu Wartezeiten führte. Zudem waren einige der Kopfsteinpflasterstraßen für längere Spaziergänge etwas unbequem.
Dennoch überwogen die positiven Eindrücke bei weitem. Albi ist eine Stadt, die reich an Geschichte und Kultur ist und gleichzeitig eine warme und einladende Atmosphäre bietet. Die Kombination aus beeindruckender Architektur, faszinierender Kunst und charmanten Gassen machte unseren Besuch zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Für alle, die ein authentisches Stück Frankreich erleben möchten, ist Albi definitiv eine Reise wert. Die Stadt bietet nicht nur einen tiefen Einblick in die Geschichte und Kunst, sondern auch die Möglichkeit, das französische Savoir-vivre in vollen Zügen zu genießen.