Nantes
"Man entdeckt keine neuen Erdteile, ohne den Mut zu haben, alte Küsten aus den Augen zu verlieren." (André Gide)
Unsere letzten beiden Tage führten uns in das lebendige und zugleich traditionsreiche Nantes – eine Stadt, die uns mit ihrer faszinierenden Mischung aus Geschichte, Innovation und urbanem Flair in den Bann zog. Der erste Höhepunkt war der Besuch des Schlosses der Herzöge der Bretagne. Schon beim Erblicken der imposanten Fassade spürten wir den Hauch vergangener Zeiten: Die prunkvollen Säle und historischen Gemäuer erzählten Geschichten von Macht und Adel. Besonders beeindruckend war der weitläufige Innenhof, der uns einen Blick in die glorreiche Vergangenheit der Region gewährte. Allerdings mussten wir auch feststellen, dass einige Bereiche des Schlosses etwas renovierungsbedürftig wirkten – der Glanz vergangener Tage hatte hier an einigen Stellen ein wenig an Strahlkraft verloren.
Weiter ging es zu den berühmten Maschinen von Nantes – ein Besuch, der uns in eine Welt katapultierte, die an einen Jules-Verne-Roman erinnert. Diese außergewöhnliche Mischung aus Kunst, Technik und Fantasie ließ uns staunend vor den gigantischen, mechanisch bewegten Elefanten und anderen skurrilen Kreaturen stehen. Die Installationen sind nicht nur technisch beeindruckend, sondern auch ein Symbol für den innovativen Geist der Stadt. Hier traf sich Vergangenes mit Zukünftigem auf eine Art, die uns alle in ihren Bann zog. Ein kleiner Wermutstropfen war jedoch, dass der Andrang oft groß war und man sich manchmal durch eine Menschenmenge kämpfen musste, um die einzelnen Details richtig zu genießen.
Abschließend unternahmen wir ausgiebige Spaziergänge durch die Straßen von Nantes. Dabei entdeckten wir malerische Gassen, belebte Märkte und charmante Cafés, die den authentischen Puls der Stadt fühlbar machten. Ein besonderer Fund war ein altes, fast verstecktes Mural, das auf beeindruckende Weise die Geschichte Nantes' in abstrakten Farben erzählte – ein kleiner, aber feiner Geheimtipp abseits der bekannten Touristenpfade. Auch der Jardin des Plantes bot uns einen ruhigen Rückzugsort, an dem wir für einen Moment die städtische Hektik vergessen konnten.
Rückblickend faszinierten uns die zwei Tage in Nantes auf ganzer Linie. Wir schätzten die eindrucksvolle historische Kulisse des Schlosses, die verspielte und zugleich beeindruckende Kreativität der Maschinen von Nantes sowie die vielfältigen Facetten, die sich bei einem Spaziergang durch die Stadt offenbarten. Kritisch blieb uns jedoch, dass manche Bereiche – vor allem in den stark frequentierten Touristenzentren – etwas überlaufen und weniger authentisch wirkten. Dennoch hat uns Nantes mit seiner Mischung aus ehrwürdiger Geschichte und zukunftsweisender Innovation nachhaltig beeindruckt und inspiriert. Für jeden, der Kultur, Geschichte und das Außergewöhnliche schätzt, bietet Nantes ein Erlebnis, das noch lange in Erinnerung bleiben wird.