Sinnamary und Kourou

17.03.2025
"That's one small step for man, one giant leap for mankind."
(Neil Armstrong)

Mit diesen ikonischen Worten im Ohr starteten wir unseren Aufenthalt in Sinnamary und Kourou – einer faszinierenden Kombination aus traditionellem Charme und modernster Raumfahrttechnik. In Sinnamary empfing uns ein kleines Städtchen, dessen enge Gassen und historische Gebäude uns sofort in die Vergangenheit entführten. Während unseres Spaziergangs entdeckten wir kleine Cafés, bunte Marktstände und herzliche Begegnungen mit den Einheimischen, die uns ihre Geschichten und Traditionen mit Begeisterung erzählten. Die authentische Atmosphäre war überwältigend, wenngleich die Infrastruktur stellenweise etwas in die Jahre gekommen erschien und uns manchmal einen Hauch von Ungeräumtheit vermittelte.

Der Höhepunkt unserer Reise war jedoch der Besuch des Weltraumbahnhofs in Kourou, dem Centre Spatial Guyanais. Die geführte Tour ermöglichte uns einen seltenen Blick hinter die Kulissen der modernen Raumfahrt. Wir waren fasziniert von den technischen Details, den imposanten Startanlagen und den ambitionierten Projekten, die hier ihren Ursprung haben. Trotz der Begeisterung kam hin und wieder der Eindruck auf, dass manche Erklärungen zu technisch und wenig auf den emotionalen Aspekt der Raumfahrt eingingen – eine kleine Herausforderung, die uns aber nicht von der Faszination ablenkte.

Auch das Naturschutzgebiet Savane des Pères, das wir im Rahmen einer ausgedehnten Wanderung erkundeten, verlieh unserer Reise eine besondere Note. Die weiten, offenen Ebenen, durchsetzt mit vereinzelten Bäumen und einer überraschenden Vielfalt an Vogelarten, boten uns einen erholsamen Kontrast zu den intensiven Eindrücken der Raumfahrt. Hier konnten wir in aller Ruhe die Weite der Landschaft genießen, auch wenn einige Wanderwege durch ihre Unebenheiten und fehlende Beschilderung eine kleine logistische Herausforderung darstellten.

Ein weiteres unvergessliches Erlebnis war die Bootstour zu den Îles du Salut – den sogenannten Heilsinseln, die für ihre düstere Geschichte als ehemalige Strafkolonie bekannt sind. Die Überfahrt offenbarte uns nicht nur atemberaubende Ausblicke auf das türkisfarbene Meer, sondern auch die melancholische Erinnerung an vergangene Zeiten. Wir waren tief beeindruckt von der geschichtlichen Bedeutung dieses Ortes und empfanden einen gewissen Respekt vor den Schicksalen, die hier ihren Ausdruck fanden.

Unsere Tage in Sinnamary und Kourou waren eine gelungene Mischung aus kultureller Entdeckung, technologischer Faszination und naturverbundenen Erlebnissen. Die warmherzige Gastfreundschaft der Einheimischen, die beeindruckende Modernität des Raumfahrtzentrums und die Ruhe der unberührten Natur hinterließen bei uns einen bleibenden Eindruck. Trotz kleinerer Unzulänglichkeiten – von etwas veralteten Infrastrukturen bis hin zu herausfordernden Wanderpfaden – haben uns diese Tage gezeigt, wie vielfältig und facettenreich Französisch-Guayana sein kann. Wir verlassen diese Etappe mit einem Gefühl der Bereicherung und der Vorfreude auf die nächsten Abenteuer unserer Rundreise.