Florida mit New Orléans

"Florida ist ein goldenes Wort. Schon der Name Florida vermittelte die Botschaft von Wärme, Leichtigkeit und Komfort. Es war unwiderstehlich" (aus dem Englischen von John Steinbeck)

Ein Kurzüberblick: Die Kombination aus sonnigen Stränden, tropischen Süßwasserquellen und jahrhundertealten Sumpfwäldern macht die Reise von Florida bis New Orleans zu einem einzigartigen Abenteuer. Geologisch geprägt vom Karstuntergrund Floridas und der Sedimentaustragung des Mississippi‑Deltas, werden landschaftliche Extreme wie die Everglades, die Keys‑Kalkriffe und die kulturlastigen Bayous nahtlos miteinander verbunden. Historisch betrachtet sind Einflüsse französischer, spanischer, kreolischer und afroamerikanischer Kulturen allgegenwärtig, was New Orleans zu einem Schmelztiegel musikalischer, gastronomischer und architektonischer Traditionen macht. Für Individualreisende und Camper bietet die Region unzählige State Parks und Nationalparks mit gut ausgebauten Campingplätzen, kombiniert mit praktischen Tipps zur Ausrüstung, Buchung und Reisezeit.

Florida und New Orleans zeichnen sich durch ihr Zusammenwirken von maritimem Insel‑ und Sumpfklima aus: Die Florida Keys sind ein Kettenriff aus lebenden Korallen, das sich über 150 Meilen zwischen Miami und Key West erstreckt und geologisch als Kette aus Kalksteininseln entstand. Nördlich davon dominieren die Everglades – ein subtropischer Sumpf, dessen ursprünglicher Wasserfluss vom Lake Okeechobee durch Kanalisierungen stark reduziert wurde, aber weiterhin das einzige Gebiet weltweit darstellt, in dem Amerikanische Krokodile und Alligatoren nebeneinander leben können. Weiter nördlich prägen Sandstrände und Pinienwälder die Küste, während das Mississippi‑Delta vor New Orleans als gigantisches Mündungsgebiet des Stroms ins Meer markant ins Meer greift.

Das karstige Grundwasser Floridas formt über 1.000 Quellen, Dolinen und unterirdische Wasserwege, die kristallklare Springs wie Rainbow Springs und Blue Spring speisen. Das Bett der Everglades National Park besteht hauptsächlich aus kalkigem Limestone, über dem organische Sedimente zersetzt wurden und das Flachland nahe dem Meeresspiegel prägen. Auf den Keys sorgt seit Millionen Jahren Korallenwachstum für Riffbiotope, die nur hier in den kontinentalen USA existieren – heute geschützt in Parks wie John Pennekamp Coral Reef State Park und dem Dry Tortugas National Park, 113 km westlich von Key West gelegen. Die Küstenlinie wechselt zwischen feinsandigen Stränden, Mangrovenwäldern und weiten Feuchtgebieten, die durch das Klima subtropisch‑tropisch geprägt sind.

New Orleans entstand 1718 auf erhöhtem Grund oberhalb des Mississippi und wurde zur kosmopolitischen Hafenstadt, in der französische, spanische, kreolische, afrikanische und später karibische Einflüsse zu einer einzigartigen Kultur verschmolzen. Das French Quarter mit seinen schmiedeeisernen Balkonen und kopfsteingepflasterten Straßen gilt als Geburtsstätte des Jazz, der hier in Clubs wie der Preservation Hall seit 1961 gepflegt wird. Außerhalb der Stadt lädt das Jean Lafitte National Historical Park and Preserve zu Erkundungen in sumpfigen Bayous ein, während Plantagen wie Oak Alley und Laura Plantation tief in die Geschichten kolonialer Plantagenwirtschaft und des Sklavenhandels blicken lassen. Im Garden District reiht sich eine griechisch‑revivalistische Villa an die nächste, flankiert von uralten Eichen, und in den Lafayette Cemeteries erzählen hochgelegte Familiengräber von historischen Gesellschaftsstrukturen.

Wer die Vielfalt Floridas und New Orleans im Camping erleben will, sollte zwischen Dezember und April reisen, wenn das Wetter trocken und mäßig warm ist und Mückenpopulationen gering sind. State Parks wie Myakka River, Rainbow Springs und Bahia Honda bieten voll ausgestattete Campsites mit Strom, Wasser, Picknicktischen und sanitären Anlagen, oft buchbar bis zu 11 Monate im Voraus unter der Nummer (800) 326‑3521. In Nationalparks – etwa Everglades, Dry Tortugas oder Biscayne – sind Campingplätze (z. B. Flamingo im Everglades NP) spärlicher und oft nur per Boot oder Fahrrad erreichbar; rechtzeitige Reservierung ist hier essenziell. Zu beachten sind Hurrikansaison (Juni–November), strikte Müll‑ und Feuervorschriften sowie zeitlich begrenzte Ranger‑Programme. Zur Ausrüstung gehören leichte, schnelltrocknende Zelte, Mückenschutz, klappbare Kajaks oder Kanus, Fischereilizenz bei Bedarf und ausreichend Trinkwasserfilter. Online‑Ressourcen wie Visit Florida oder die NPS‑Websites bieten aktuelle Hinweise zu Öffnungszeiten, Reservierungen und Rangerveranstaltungen – ein Muss für eine reibungslose Planung.

Unsere Rundtour begann und endete jeweils in Miami (1). Von dort aus ging es nördlich an der Atlantikküste über Boca Raton und West Palm Beach (2) in die Kommerz-Tourismus-Hauptstadt Orlando (3). Anschließend zog es uns zunächst an die Ostküste zurück bis nach St. Augustine und von dort aus immer über Land westwärts bis nach Tallahassee durch Nordflorida und den Panhandle Floridas (4). Dort fuhren wir auch an die wunderschöne nördliche Karibikküste. Von hier aus kann man entweder wieder südwärts fahren oder einen Abstecher nach New Orléans (5) unternehmen. Spätestens nach dem Abstecher geht es wieder südwärts an der Ostküste Floridas, also der Golfküste (6) in die Everglades bzw. gleichnamigen Nationalpark (7). Zuletzt warten noch die Florida Keys und damit der südlichste Zipfel der kontinentalen USA (8) auf uns. Für diese Rundtour benötigt man mindestens drei Wochen und die könnten schon stressig werden, wenn man nicht an der einen oder anderen Stelle reduziert. Selbst wenn man New Orléans streicht, wären zwei Wochen wirklich stressig. Hat man nur zwei Wochen Zeit sollte man sich entweder für Floridas Süden oder für Floridas Norden entscheiden.


Anreise

 
 

Mobilität vor Ort

 

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